Arbeiten im Homeoffice - Was ist zu beachten?

Mareike Kaufmann
18. Januar 2024
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Das Arbeitsmodell Homeoffice blühte vor allem während der Pandemie 2020 enorm auf. Es war ein beliebtes Mittel für Arbeitgebende und -nehmende, die erforderliche Arbeit trotz starker Einschränkungen zu bewältigen. Dass auch nach der Pandemie die Zahl der im Homeoffice arbeitenden Menschen weiterhin hoch bleibt, ist zunächst nicht verwunderlich, wenn man sich die offensichtlichen Vorteile vor Augen führt. Dem Meeting bequem von zuhause aus beiwohnen oder sich den Arbeitsweg für mehr Freizeit zu sparen, klingt verlockend, allerdings muss auch dabei auf einiges von Seiten der Arbeitgebenden geachtet werden.

Regelungen zum Arbeits- und Datenschutz

Wie auch bei der Arbeit vor Ort im Büro gelten im Homeoffice die gängigen Regelungen des Arbeits- und Datenschutzes. Arbeitgebende müssen hierbei zum Beispiel durch detaillierte Befragungen ihrer Arbeitnehmenden sicherstellen, dass die Mitarbeitenden auch in ihrem eigenen Zuhause alle notwendigen Richtlinien einhalten können. Außerdem sind die Arbeitgebenden für die Ausstattung des Homeoffice-Arbeitsplatzes verantwortlich. Geräte, wie Laptops, Telefone oder Drucker, die zum Arbeiten benötigt werden, sollten gestellt werden, genauso wie ein passender Schreibtisch oder Bürostuhl. Sollten die Arbeitnehmenden für ihre Arbeit jedoch zusätzliche Anschaffungen aus eigener Tasche bezahlen, gilt hier der Aufwendungsersatzanspruch, der zusätzlich zum vereinbarten Entgelt ausgezahlt werden muss, sofern vertraglich nichts anderweitig festgehalten wurde.

Wichtig ist außerdem, dass alle verwendeten Geräte im Homeoffice so gesichert sind, dass keine Dritte auf die sich darauf befindenden Daten zugreifen können. Das heißt, dass alle Geräte mit einem Passwort geschützt und beispielsweise mit Anti-Viren-Programmen ausgestattet sein sollten.

Ähnlich verhält es sich auch mit dem Arbeitszeitgesetz. Hierbei gilt, dass, wie im Büro auch, die Höchstarbeitszeit und Ruhezeiten und -phasen sowie das Arbeitsverbot an Sonn- und Feiertagen einzuhalten ist. Dafür müssen Unternehmen Vereinbarungen mit ihren Mitarbeitenden treffen, die regeln, wie die Arbeitszeit zu erfassen ist.

Tools und Programme

Eine wichtige Frage bei dem Arbeiten von zuhause ist außerdem, welche Tools und Programme dabei verwendet werden sollen. Die mittlerweile wohl bekanntesten Tools sind dabei Slack und Teams. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. So bietet Slack beispielsweise eine unkomplizierte und schnelle Einrichtung, wohingegen Teams etwas komplizierter aufgebaut und vor allem für größere Unternehmen gedacht ist. Allerdings ist dabei die Einbindung der Office 365 Programme und Sharepoint ein großes Plus. Über Chatfunktionen in Gruppen sowie privat und eine Meeting-Funktion verfügen jedoch beide Tools.

Hybrides Arbeiten

Natürlich gilt, dass nicht jeder Arbeitstag im Homeoffice verbracht werden muss. Zahlreiche Arbeitgebende setzten deshalb auf das sogenannte hybride Arbeiten. Nicht alle Mitarbeitenden arbeiten demnach zur gleichen Zeit im gleichen Büro, sondern können auch außerhalb des Büros arbeiten. Indem man ein hybrides Arbeitsmodell anwendet, bietet man Arbeitnehmenden deutlich mehr Flexibilität, was häufig zu einer höheren Zufriedenheit bei den Angestellten führt. Diese Flexibilität bietet ebenfalls deutlich höhere Chancen bei der Mitarbeitendengewinnung, weil man so verschiedenen Ansprüchen leichter gerecht werden kann. Das Hybridmodell bietet außerdem deutliche Einsparmöglichkeiten für Arbeitgebende, da so beispielsweise Mietausgaben für Büroflächen gesenkt werden können.

Allerdings gilt es bei dieser Arbeitsform auch zu beachten, dass deutlich mehr Koordination nötig ist und dass sich Mitarbeitende darüber hinaus eventuell isoliert fühlen. Arbeitgebende sollten sich folglich Gedanken darüber machen, wie auch Mitarbeitende im Homeoffice in die Unternehmenskultur integriert werden könnten, ohne aktiv vor Ort zu sein.

Ob Mitarbeitende im Homeoffice arbeiten können und ob dies für beide Seiten Sinn ergibt, muss immer sorgfältig abgewogen werden. Deshalb hier noch einmal eine kleine Übersicht mit einigen Vor- und Nachteilen für die Arbeitgebenden und -nehmenden:

Vorteile Nachteile
Flexible Arbeitszeiten Isolation durch fehlende Nähe zu Kolleginnen und Kollegen
Einsparung des Pendelwegs Probleme bei der Trennung von Privat- und Berufsleben
Steigende Kreativität durch die Gewohnheit des eigenen Zuhauses Keine einheitliche Unternehmenskultur
Durch selbstständiges Arbeiten erlangen die Mitarbeitenden mehr Verantwortung Schwierigkeiten bei der Koordinierung auf Seiten der Arbeitgebenden
Reduktion der Kosten auf Seiten der Arbeitgebenden

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